Sammlung
"Museum für Gute-Nacht-Sendungen"

Program TV "Kowalski trifft Schmidt"

Wer von uns denkt nicht mit Rührung an die Abendtreffen mit den Helden unserer Kindheit: dem Gänschen Balbine, Bolek und Lolek, Jacek und Agatka, Ziegenböcklein Matołek oder Baltazar Gąbka zurück? Diese 10 Minuten gegen 7 Uhr war eine Zeit, der man den ganzen Tag lang entgegensah. Um diese Zeit wurden immer alle Höfe und Spielplätze menschenleer. Es gab nichts Wichtigeres, als sich ganz schnell die Hände nach dem Spiel draußen zu waschen und sich vor den Fernseher zu setzen, um weitere, fesselnde Abenteuer der Helden der Gute-Nacht-Sendungen in Spannung zu verfolgen. Gewöhnlich waren es und sind immer noch Zeichentrick- oder Puppenfilme. Am wichtigsten ist die Zeit, um die sie gesendet werden, die immer noch dieselbe bleibt, wodurch die Filme als "Gute-Nacht-Geschichten" fungieren können.

In vielen Familien bilden die Sendungen das Signal für die Kleinsten, dass der Tag nun zu Ende ist, was wohl den einzigen Nachteil dieser Geschichten für Kinder darstellt. Die Gute-Nacht-Sendungen haben sich leider im Laufe der Zeit verändert. Es ist zu bedauern, dass das Polnische Fernsehen (TVP) diese Sendungen stiefmütterlich behandelt, mit einer unverständlichen Konsequenz die alten, schönen, in Polen bzw. in den Anrainerstaaten produzierten Zeichentrickfilme völlig vergisst und uns einen eintönigen, flimmrigen, bunten Brei im Zeitraffertempo auftischt.

Die Erinnerung an die alten Trickfilme lebt in Herzen der Menschen fort, für die die kurzen 10 Minuten am Abend ein wichtiges Element des Tages, seine Krönung waren. Diese Erinnerung lag der Sammlung des Museums für Gute-Nacht-Sendungen zugrunde.

Sie besteht aus ca. 2,5 Tausend Gegenständen, die thematisch mit den beliebten Kinderfilmen, den so genannten "Gute-Nacht-Sendungen" verbunden sind. Die Sammlung entstand im Laufe einiger zehn Jahre und ihre Grundlage hatten persönliche Andenken aus der Kindheit von Wojciech Jama, dem Urheber der Sammlung gebildet.

Sie umfasst scheinbar gewöhnliche Gegenstände wie z.B. Lebensmittelverpackungen, die meistens nach dem schnellen Vernaschen ihres leckeren Inhaltes im Mülleimer landeten. Und aus diesem Grund eben sind es gleichzeitig ganz außergewöhnliche, schwer erhältliche Exponate. In jenen Zeiten des allgemeinen Mangelns waren es oft Artikel, die nicht gekauft sondern aufgetrieben werden mussten. Da befinden sich unter anderen Verpackungen von Kaugummis "Bolek i Lolek", Riegeln wie "Maja", "Ptyś", "Wilk i Zając", Joghurt, Bonbons usw. Sie finden da aber auch unangebrochene Lebensmittel und Kosmetika, bei denen sowohl die Verpackung als auch der Inhalt original sind: Kunsthonig "Maja", Öl "Jacek i Agatka", Seifen "Jacek i Agatka", "Ptyś", "Gąska Balbinka"; manche davon zählen knapp 40 Jahre.

Es gibt auch besondere Exponate, die die Verzierung der ganzen Sammlung darstellen. Als solche sind mit Sicherheit Originalpuppen aus Puppenfilmen zu betrachten:

• - "Bärchen Colargol im Wilden Westen" - Bärchen Colargol, Rabe, Ratte namens Hektor;
• - "Öhrchen Bär" - Öhrchen Bär (einer von vielen in Polen erhaltenen), Kaninchen;
• - "Knetmännchens Tagebuch" - Knetmännchen.

Originalfolien mit Szenenbildern aus Zeichentrickfilmen:

• - "Bolek und Lolek";
• - "Hündchen Reksio";
• - "Entführung des Baltazar Gąbka";
• - "Bärchen Kudłatek" und andere.

Die Sammlung machen überdies zahlreiche Spielsachen, Brett-, Los- und Geschicklichkeitsspiele, Spielkarten, Computerspiele, Puzzles, Bücher, Comics, Zeitschriftenjahrgänge, Theatersendungen, Kinoplakate und Theaterzettel, Kleinbilddias, Diasets wie auch viele Diaprojektormodelle aus. Es gibt hier auch philatelistische Exponate wie Briefmarken, Poststempel, Postkarten mit Szenenbildern aus den Filmen, 8-mm-Filme. Überdies finden Sie hier solche Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch wie Wanduhren, Wecker, Tabletts, Teller und Keramikbecher.

Den Bestandteil der Sammlung bilden zahlreiche Kunstarbeiten, die in diversen Techniken angefertigt und durch beliebte Gute-Nacht-Sendungen inspiriert worden sind, aber auch Wimpel und Abzeichen von touristischen Fahrten, Plaketten zum Anstecken und Anhänger mit einer Sicherheitsnadel, Sparbüchsen und Thermometer, Vinylschallplatten mit Hörspielen.

Diese Sammlung von (un)gewöhnlichen Exponaten vermittelt uns etwas mehr als die Filme selbst. Sie stellt ein Zeugnis für die Popularität dar, deren sich die Gute-Nacht-Geschichten erfreuten, sowie für die Anwesenheit deren außerhalb des magischen Kreises der abendlichen 10 Minuten. Ein Teil der Sammlung wird bereits das dritte Jahr auf der Internetseite www.muzeumdobranocek.pl präsentiert.

Die Eintragungen ins "Gästebuch" auf der oben genannten Website, zahlreiche Veröffentlichungen in der Presse, im Fernsehen und Internet, im In- wie Ausland (über 70) zeugen deutlich davon, dass die Sammlung seit einer längeren Zeit die Ziele verwirklicht, die im "Museumsgesetz" vom 21. November 1996 an Museen gestellt werden.

Im Januar 2006 bot der Inhaber der Sammlung dem Stadtpräsidenten von Rzeszów an, der Stadt die Kollektion zu schenken, sofern ein Kommunalmuseum, "Museum für Gute-Nacht-Sendungen" in Rzeszow ins Leben gerufen wird.

Die Entstehung des Museums würde es ermöglichen, die interessante Sammlung wissenschaftlich zu behandeln, einem breiten Publikum zur Verfügung zu stellen und systematisch zu vergrößern. Das würde sowohl der Stadt und ihren Bürgern als auch Besuchern von Rzeszow manche Vorteile bringen.

Museum für Gute-Nacht-Sendungen
E-Mail: jamaw@go2.pl,

Wojciech Jama
Rzeszów 35-959
skr. poczt. 421

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